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Lichtblicke

…und wie wir sie uns selbst schaffen können.

Die momentane Lebenssituation fordert die meisten von uns ziemlich heraus, wie ich es auch von vielen Menschen aus meinem Umfeld berichtet bekomme. Nun leben wir schon seit einigen Wochen in diesem sogenannten „Ausnahmezustand“ und auch ich hoffe, dass es bald wieder in ein Stück gewohnte Normalität übergeht. Doch bis dahin wird noch ein bisschen Zeit vergehen.

Manchen Gefühlen und Situationen kann man nun nicht mehr so einfach aus dem Weg gehen, da man tagtäglich damit konfrontiert ist. Genau jetzt könnte es der richtige Zeitpunkt sein, diese Themen genauer zu betrachten, wahrzunehmen und zu bearbeiten.

Heute möchte ich euch gerne von meiner persönlichen Herausforderung und dem für mich gewonnenen Lichtblick erzählen. Wobei sich manche von euch vielleicht wundern werden, dass solch ein Thema so ein Großes ist. Für mich war es eines, bis vor drei Wochen.

Ich fühlte mich morgens schon gestresst und wusste nicht, wie ich alles unter einen Hut packen soll.

Irgendwie war mir sehr eigenartig zumute und eigentlich wusste ich, dass es mir gut geht. Ich konnte es auch nicht beschreiben. Ich suchte im Außen und fragte mich,

liegt es an der Arbeit,

liegt es an den Kindern die jetzt schon seit Wochen daheim sind,

liegt es an meinem Mann,

liegt es an der Struktur und den derzeitigen Rahmenbedingen?

Nein, es war das tägliche Kochen, dass in mir so unangenehme Gefühle auslöste. Jeden Tag aufs Neue. Es machte mich schon fast wahnsinnig, mir jeden Tag Gedanken zu machen, was ich heute kochen werde, um auch möglichst alle Wünsche und Geschmäcker meiner Familie abzudecken. Wobei sie ja eigentlich gar nicht so wählerisch sind, bei dem was auf den Tisch kommt.

An einem Sonntag war es dann soweit, der Kühlschrank war voll und ich wusste nicht was ich kochen sollte. Ich fragte meine Familie und eigentlich hatte ich gar keine Lust zu kochen. Ich dachte mir: „Ich möchte mich einfach wieder mal zum Tisch setzen und jemand anderer hat das für mich gekocht. So wie vor Corona, wo wir immer wieder Mal Essen gingen oder wir bei unseren Eltern oder Schwiegereltern aßen.“

Irgendetwas ließ mich an diesem Tag an meiner Missstimmung festhalten. Ich ließ meinen Emotionen freien Lauf, ich heulte und meine Familie fragte sich, was ist mit ihr los, warum heult sie? Genau konnte ich es ihnen nicht beantworten. Mein Mann hilft stets mit, wenn er da ist, meine Kinder helfen mit, also eigentlich kein Grund zum Jammern. Und es hat mir dennoch so gut getan.

Es gab schließlich was sehr leckeres zum Mittagessen, alle inklusive mir waren danach zufrieden und satt. Doch ich wollte es nicht hinnehmen, dass es davor immer so stressig für mich war und so versuchte ich mein Problem diesmal nicht mit dem Problemblick – Warum schaffe ich das nicht? Warum bereitet es mir so viel Stress?  (Ja auch mir geht es manchmal so, es von dem Problem aus zu betrachten, obwohl ich wüsste, dass es auch anders ginge).

So setzte ich mich am nächsten Morgen hin und überlegte mir anhand von ressourcenorientierten Fragen, mich wieder in mein Gleichgewicht zu bringen, so wie ich das oft mache, wenn es mir mal nicht so gut geht. Anhand dieser änderte sich meine Blickrichtung und es fiel mir wie Schuppen von den Augen – es war nicht das Kochen, das mich stresste und Unbehagen verursachte, sondern, dass ich keine für mich passende Struktur dafür hatte.

Da kam mir folgende Idee. Ich setzte mich mit meiner Familie gemeinsam hin und wir haben die Lieblingsspeisen aller gesammelt und aufgeschrieben. Danach schrieb ich einen Speiseplan für die Woche, der sich nach meinem Arbeitspensum richtete. So habe ich nun Struktur und meine Familie kann sich darauf einstellen, was es zu Mittag gibt.

Kochen war für mich immer etwas eher spontanes, wenig geplantes. Was ich wusste war, dass ich gerne neue Rezepte ausprobiere, wirklich sehr gerne koche, doch irgendetwas hinderte mich daran eine gewisse Freude und Leichtigkeit dabei zu haben und nun habe ich es herausgefunden.
Ich brauche und mache für mich einen Speiseplan, um es planbarer zu machen, wenn schon sonst alles rundherum eher spontan und flexibel läuft.

So eine einfache Lösung eigentlich, doch ich verdrängte es, da es immer wieder Ausweichmöglichkeiten gab.

Vielleicht geht es dir auch so, dass dies oder jenes Thema auch schon länger bekannt ist, doch irgendwie ging es immer wieder auszuweichen oder eine andere Möglichkeit zu finden, um sich nicht damit zu beschäftigen.

Es zahlt sich aus hinzusehen.

Eure Elisabeth

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